Anbau Radiologie Kopfklinik

Universitätsklinikum Heidelberg - Anbau Radiologie Kopfklinik

Die Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie gehört zusammen mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankung (NCT) und dem Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum (HIT) zu einem weltweit erstklassigen Versorgungszentrum für Krebspatienten. a|sh architekten stellten sich der Heraus­forderung und entwickelten für das innovative Behandlungssystem der Radioonkologie einen medizintechnisch anspruchsvollen neuen Anbau.

Projektdaten

Standort: Heidelberg
Bauherr: Kliniken des Landkreises Lörrach
Vergabe: Direktauftrag 2013

Status: realisiert
Projektzeitraum: 2013 - 2015


Die Kopfklinik in Heidelberg ist ein komplexes Klinikgebäude aus den 1980er Jahren. Die für diese Zeit typischen terrassenförmigen Baukörper bilden straßenbegleitend 3-seitig umschlossene Innenhöfe. Die Radiologie ist Teil der Kopfklinik und ein modernes Zentrum der radioonkologischen Patientenversorgung und der Tumorforschung. In der Radiologie werden sowohl Diagnostik als auch Therapie durchgeführt.

a|sh entwickelten für das neue Behandlungssystem der Radioonkologie einen medizintechnisch anspruchsvollen neuen Anbau. Zusammen mit einem Team von Medizintechnikern konnte eine ideale Raum- und Organisationsstruktur entwickelt werden, die sich an den Bestand fügt. Der Anbau ist in einem der Innenhöfe platziert. Vom Bestandsgebäude aus gelangt man über schmale, verglaste Gänge unmittelbar zu den neuen Funktionsbereichen.

Der Anbau erstreckt sich über 3 Ebenen: In der Erdgeschossebene E 00 erfolgt die direkte Anbindung an die vorhanden radiologische Diagnostik und neuen Räumen für das MRT. In der Ebene E 99 wird das sogenannte „Cyberknife M6“ - ein Linearbeschleuniger zu therapeutischen Zwecken neben der vorhandenen Strahlentherapie untergebracht. Die Cyberknife-Technologie ermöglicht eine ambulante Behandlung ohne Narkose, Schmerzen und anschließendem Kranken­hausaufenthalt. Eigens für dieses Gerät wurde der Anbau geplant. Die Ebene E 98 mit der Haustechnik und dem Technikgeschoss wird direkt an die vorhandene Haustechnik angebunden.

Der Anbau wurde als Stahlbeton-Massivbau errichtet. Die Umfassungswände des LINAC-Behandlungsraumes (LINAC: engl. linear accelerator, Linearbeschleuniger) sind aus Schwerbeton hergestellt. Fenster und Außentüren bestehen aus einer Aluminiumkonstruktion. Die Fassade besteht aus warmtonigen, matt schimmernden Aluminium-Paneelen und erhält so seine ganz eigene Wirkung. Im Inneren sind warme Beige- und kühle Blautöne vorherrschend. Sie sollen beruhigend und entspannend wirken. Über große Fensterflächen gelangt Tageslicht in die Innenräume. Eine kleine, aber sehr wirkungsvolle Baumaßnahme, die nicht nur Platz für die neuen Geräte und neue Behandlungschancen schafft, sondern auch eine helle und freundliche Umgebung für Patienten und Ärzte entstehen lässt.

Nächstes Projekt

St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln