
Erweiterung
St. Marienkrankenhaus Ludwigshafen
Mit dem Erweiterungsbau des St. Marienkrankenhauses wurde eine zukunftsweisende Krankenhausstruktur geschaffen, die kurze Wege, effiziente Abläufe und höchsten Komfort für Patientinnen, Patienten und Mitarbeitende vereint. Der Neubau schließt direkt an den bestehenden Funktionstrakt an und ermöglicht so einen reibungslosen Klinikbetrieb mit optimalen Synergien.
Projektdaten
Standort: Ludwigshafen
Bauherr: St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus | Ludwigshafen
Vergabe: VgV Verfahren
Status: realisiert
Projektzeitraum: 2017 - 2024
Ein Erweiterungsbau für zukunftsfähige Gesundheitsversorgung
Im Neubau sind zentrale medizinische Bereiche konzentriert, die die Patientenversorgung optimieren und gleichzeitig die Arbeitsabläufe erleichtern:
Pädiatrie mit einem separaten Eingang für Kinder und ihre Familien – ein geschützter Ankunftsbereich für die jüngsten Patienten.
Palliativstation mit diskretem Zugang für Angehörige – ein sensibler Rückzugsort für intensive Betreuung.
Intensivstation, ausgestattet für höchste medizinische Anforderungen und optimierte Überwachung.
Fünf OP-Säle mit Tageslichteinfall – eine angenehme Arbeitsumgebung für hochpräzise Eingriffe.
Zentralsterilisation – das logistische Herzstück für eine sichere und reibungslose OP-Versorgung.
Durch die gezielte Anordnung der Funktionsbereiche konnten maximale Effizienz und kurze Wege realisiert werden – ein entscheidender Vorteil sowohl für Patienten als auch für das medizinische Personal.




Architektur, die Orientierung und Atmosphäre schafft
Licht, Offenheit und klare Wegeführung prägen die Gestaltung des Neubaus. Der zentrale Haupteingang im Erdgeschoss führt Besucher und Patienten direkt in die Aufnahme-, Untersuchungs- und Behandlungsräume sowie zur pädiatrischen Notfallversorgung. Die strategische Organisation der Räume ermöglicht eine flexible Nutzung in Stoßzeiten.
Die Palliativstation wurde bewusst im Erdgeschoss platziert und verfügt über einen separaten Eingang, um Angehörigen mehr Privatsphäre zu bieten. Neben den Patientenzimmern wurde ein Raum für Musiktherapie integriert. Vorgelagerte, barrierefreie Balkone bieten Patienten die Möglichkeit, frische Luft zu genießen.
Funktionale Strukturen für optimierte Prozesse
Auf der ersten Ebene befinden sich die fünf OP-Säle, die dank südlicher Ausrichtung von Tageslicht durchflutet werden. Ein dahinterliegender Sterilgutflur mit direkter Anbindung an die Zentralsterilisation gewährleistet effiziente Materialflüsse. Auch die bestehenden OP-Säle wurden in das neue Sterilgutkonzept integriert, sodass das gesamte Krankenhaus von einer durchgängigen Versorgungsstruktur profitiert.
Die Intensivstation liegt in unmittelbarer Nähe des OP-Bereichs und verfügt über eine zentrale Leitstelle. Der direkt angeschlossene Aufwachraum verbessert die postoperative Versorgung und optimiert Arbeitsabläufe für das Pflegepersonal.
Die Zentralsterilisation, ebenfalls auf Ebene 1, bietet optimale Kapazitäten für den Klinikbetrieb: vier Reinigungs- und Desinfektionsgeräte, eine Containerwaschanlage und drei Sterilisatoren. Durch die direkte Verbindung zur OP-Abteilung konnten kurze Wege für die Sterilgutversorgung realisiert werden. Über die eingebauten Übergabefächer ist auch die Versorgung der Station gewährleistet.
Auf der zweiten Ebene wurde die Kinderklinik eingerichtet. Zwei separate Zugänge vom zentralen Treppenhaus ermöglichen eine gezielte Trennung infektiöser und nicht-infektiöser Patienten. Die Station umfasst 43 Betten, verteilt auf Ein- und Zweibettzimmer.
Ein besonderes Highlight stellt das Gestaltungskonzept "Universum" dar, das eine angenehme Umgebung für die kleinen Patienten schafft. Farben des Himmels, Wolken und Sternbilder erzeugen eine beruhigende Atmosphäre. Zudem wurden die Sternbilder als Orientierungssystem in der Station umgesetzt, um eine intuitive Wegeführung zu gewährleisten.


Ein Ensemle mit architektonischer Identität
Die Fassade des Neubaus nimmt die gewachsene Struktur des St. Marienkrankenhauses auf und führt die charakteristischen Gestaltungselemente konsequent weiter. Die Klinkerfassade mit horizontalen Bandstrukturen fügt sich harmonisch in das bestehende Ensemble ein. Ein abgesetztes Sockelgeschoss aus Faserzementplatten greift die Materialität der Bestandsgebäude auf und schafft eine visuelle Verbindung zwischen Alt und Neu.
Durch die Verwendung hochwertiger, langlebiger Materialien konnte die Wertigkeit des Gebäudes sichergestellt und eine nachhaltige Nutzung für kommende Generationen ermöglicht werden. Der Erweiterungsbau integriert sich nicht nur funktional, sondern auch gestalterisch in das bestehende St. Marienkrankenhaus und bildet ein modernes, zukunftsorientiertes Krankenhausensemble.
