Neubau

Klinikum Idar-Oberstein

Das SHG Klinikum Idar-Oberstein ist als Akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz anerkannt und hat sich zum größten Gesundheitsdienstleister in der Region zwischen Trier, Koblenz, Kaiserslautern und Saarbrücken entwickelt. Im Hinblick auf eine zukunftsfähige Ausrichtung des Klinikums entwickelten wir im Jahr 2022 eine Fortschreibung der Zielplanung von 2016 mit einer Sollfläche (NUF) von 27.825 m². Um den laufenden Betrieb im Bestand zu aufrechtzuerhalten, wird die Baumaßnahme in drei größeren Bauabschnitten sowie mehreren Unterbauabschnitten umgesetzt. Neben den Umbauten wird ein Neubau mit sieben oberirdischen Ebenen erstellt und der Nordflügel des Klinikums aufgedoppelt, um weitere Pflegezimmer unterzubringen.

Projektdaten

Standort: Idar-Oberstein
Bauherr: Saarland Heilstätten GmbH
Vergabe: VgV Verfahren

Status: In Planung
Projektzeitraum: 2017 - 2031


Zu den Vormaßnahmen, den ersten Bausteinen der Gesamtmaßnahme, gehören:

  • das Einrichten einer vorläufigen Intensiv­station in Ebene 0,
  • der Umbau der Apotheke und des Zytostatischen Labors in Ebene -1,
  • die Einrichtung einer als eigenständige Einheit funktionierenden biplanen Angiographieanlage, die künftig direkt an den OP-Bereich im Neubau angebunden sein wird und
  • die Modernisierung der komplexen Energiezentrale bei laufendem Betrieb.

Der 7-geschossige Neubau wird die bestehenden Klinikflächen südöstlich des Funktionstraktes sinnvoll ergänzen. Um die notwendige Fläche zu schaffen, werden im Vorfeld die Wäscherei abgebrochen, die Feuerwehrumfahrt umgelegt und Installationen im Baufeld verlegt. Das Flachdach des Neubaus wird einen Landeplatz für Hubschrauber aufnehmen, der über zwei redundante Aufzüge die Notaufnahme, den OP und die Intensiv­station direkt andient. In seiner Höhenentwicklung wird der Neubau die Geschosshöhen des Bestandes aufnehmen und mit dem Bettenhaus verbunden sein. Die Anschlüsse sichern die Rettungswege zum OP und sind für eine funktional verbesserte, kreuzungsfreie Anbindung der Angiographie an die zentrale Sterilgutversorgung erforderlich.

Der künftige Neubau inkl. Umbau wird folgende Funktionsstellen integrieren:

  • Ebene -3: Hier befinden sich die Technikkanäle für TGA (Technische Gebäudeausrüstung), ELT (Elektrotechnik) sowie die Heizungszentrale.
  • Ebene -2: Diese Ebene ist der Physio- und Ergotherapie gewidmet, zusätzlich gibt es hier Bereiche für TGA und ELT-Technik.
  • Ebene -1: In dieser Ebene befinden sich zwei Intensiv­stationen mit jeweils 12 Betten. Zusätzlich gibt es Personalumkleiden, Räumlichkeiten für den Arztdienst, Bereitschaftszimmer sowie weitere technische Bereiche.
  • Ebene 0: Diese Ebene beherbergt acht Operationsräume inklusive Nebenräume, Endoskopie, eine LHKM (Leistungsdiagnostik) und Radiologie.
  • Ebene +1: Hier sind die Räume für den Arztdienst und die Bereitschaft untergebracht. Außerdem befindet sich hier die Technik- und Lüftungszentrale für die Operationsräume.
  • Ebene +2: Auf dieser Ebene befindet sich die Akutgeriatrie mit 30 Betten, Ergotherapie und weitere Räume für den Arztdienst.
  • Ebene +3: Diese Ebene ist dem Eltern-Kind-Zentrum gewidmet. Hier befinden sich die Neonatologie mit 5 Betten, die Pädiatrie mit 20 Betten und Räumlichkeiten für den Arztdienst.
  • Ebene +4: In dieser Ebene befindet sich die internistische Medizin mit 26 Betten, eine Palliativstation mit 6 Betten und die Gastro-Onkologie mit 8 Betten.
  • Ebene +5: Diese Ebene ist ausschließlich der technischen Infrastruktur gewidmet.
  • Ebene +6: Auf der obersten Ebene befindet sich der Hubschrauber-Dachlandeplatz mit einer Steuerkanzel.

Die Fassaden der Bestandsbauten zeigen sich mit unterschiedlichsten Farb- und Materialkompositionen, darunter Muschelkalk und Faserzement. Der Neubau wird sich in seiner Fassadengestaltung am markanten und die Qualität des Ensembles hervorhebenden Bestandsgebäude aus den 1970er-Jahren orientieren. Die architektonische Idee der Natursteinplatten und der horizontalen Gliederung bleibt erhalten. Sie wird behutsam neuinterpretiert und fortgeschrieben. Die Gebäudehülle wird mit einem erhöhten Wärmedammstandard ausgeführt und eine Modulbauweise mit Holzunterkonstruktion angestrebt.

Photovoltaik ist sowohl auf dem Dach als auch in der Fassade integriert geplant. Wärmepumpen werden das Gebäude mit Wärme versorgen. In den Bettenzimmern ist die Raumklimatisierung über Heiz- und Kühldecken geplant. Nach eingehender raumweiser Prüfung werden die außenliegenden Jalousien teilweise durch Sonnenschutzverglasung ersetzt. Um sowohl Abfall und als auch Verbundbaustoffen zu vermeiden, werden hygienisch unbedenkliche Bereiche mit Lehmbau- anstelle von Gipskartonplatten bestückt. Anstatt des in Kliniken üblichen PVC-Bodenbelags wird ein auf Kautschuk basierender Bodenbelag eingesetzt.

Im Bereich des Haupteingangs wird das bestehende Klinikum durch einen weiteren Baukörper in Form einer Aufdopplung des Nordflügels ergänzt. Dieser dient vor allem der Unterbringung zusätzlicher Pflegezimmer, die aufgrund der Umstellung auf Ein- bzw. Zweibettzimmer notwendig werden.

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