Neubau, Sanierung, Erweiterung und Umstrukturierung

Klinikum Ansbach

Das Bestandsgebäude aus den 70er Jahren gliedert sich in einen dreigeschossigen Sockel und darüber kreuzförmig stehende Pflegeebenen. Nach einer erfolgten Zielplanung wurde zunächst ein Teil der Funktionsbereiche in zwei ersten Bauabschnitten saniert und um einen OP-Neubau ergänzt. Im dritten und vierten Bauabschnitt fand die Erweitertung der Funktions- und Pflegebereiche durch Neubauten statt.

Projektdaten

Standort: Ansbach
Bauherr: Klinikum Ansbach ANregiomed gKU
Vergabe: VOF Verfahren und Auftrag 2013

Status: realisiert
Projektzeitraum: 2013 - 2019


Die von a|sh architekten entwickelte Zielplanung sah vor allem folgende Maßnahmen vor:
Umstrukturierung der Notaufnahme und Errichtung einer neuen Aufnahmepflege, Erweiterung der Funktions- und Pflegebereiche durch einen fünfgeschossigen Neubau in Anbindung an die südwestlichen Bestandsflügel, Optimierung der logistischen Prozesse durch einen neuen Wirtschaftshof, Sanierung und Umstrukturierung der ehemaligen Pflegebereiche und die Errichtung eines neuen Hubschrauberlandeplatzes.

Baukörper, Lage und Orientierung

Die Haupterschließung erfolgt über den Haupteingang bzw. die bestehende Aufzugsgruppe im Kern des Hauptbaukörpers. Im Bereich des Bestandes befinden sich zusätzliche Zugänge. Von hier aus werden die Gesamtbauteile über Aufzugsgruppen, sowie die Treppenhäuser vertikal erschlossen. Die Notaufnahme kann sowohl über eine Liegendkrankenvorfahrt als auch über den Haupteingang erreicht werden.

Im Neubau werden Laborflächen, der ambulante OP, Linksherzkatheter, neurologische Funktionsdiagnostik sowie Pflegebereiche abgebildet. Der Neubau schließt direkt an die Bestandsgebäudeteile an. Durch die sich verbindenden Baukörper wird das Klinikgelände mit einem Innenhof bereichert. Die entstehende Ringstruktur ergänzt den Bestand sinnhaft und bietet große Vorteile in der funktionalen Verzahnung der medizinischen und pflegerischen Prozesse. Gleichfalls ermöglicht sie eine optimale Belichtung der Nutz- und Verkehrsflächen. Die Orientierung zum Wald und Park, sowie zu dem großzügigen Innenhof verspricht eine positive, die Heilung unterstützende Atmosphäre.

Im gesamten Klinikum stehen nach der Erweiterung 440 Betten in den Pflegestationen zur Verfügung. Durch den großen Ringschluss der neuen Pflegebereiche werden in drei Ebenen zusammenhängende Strukturen mit jeweils ca.120 Betten geschaffen. Die Zimmer sind als Zweibettzimmer mit eigenen Duschen konzipiert. Die ehemaligen Pflegebereiche können in der Umbauphase wirtschaftlich für Verwaltungszwecke und die Palliativstation umstrukturiert werden. In der obersten Ebene befindet sich die Wahlleistungsstation mit Ein- und Zweibettzimmern.

Fassade, Farben und innenarchitektonische Gestaltung

Die Fensterflächen des Neubaus werden als durchlaufende horizontale Bänder entwickelt, die in Öffnungsflügel und Glaspaneele in unterschiedlichen Blautönen unterteilt sind. Die farblichen Akzente stellen eine Verbindung des Farbkonzepts von innen nach außen dar und bilden einen harmonischen Übergang zur angrenzenden großen Parkanlage. Durch die Spiegelungen auf der blauen Glasflächen wird auch in der Außenbetrachtung ein Bezug zwischen den Elementen der umgebenden Natur, wie Bäumen und Himmel, und dem Klinikgebäude erreicht.

Im Innenbereich werden zarte, helle Farbtöne verwendet, die sich positiv auf das vegetative Nervensystem auswirken sollen. Jedes Pflegegeschoss zeichnet sich durch einen Signalton aus, der sich in verschiedenen Raumelementen widerspiegelt, so beispiels­weise in den Leitstellen, den Flurwänden oder in den Patientenzimmern an Bettenrückwänden oder in Grafiken. So unterstützt auch die innenarchitektonische Gestaltung die Orientierung im Klinikum.

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